Zakat ist eine der fünf Säulen des Islam und eine religiöse Pflichtabgabe auf Vermögen. Sie wird fällig, wenn dein Vermögen eine bestimmte Mindestgrenze (Nisab) erreicht und ein volles islamisches Jahr (Hidschra-Jahr) darüber vergangen ist. Zakat bedeutet wörtlich „Reinigung“ – du reinigst dein Vermögen, indem du einen Teil davon an Bedürftige abgibst.

Was ist Zakat?

Zakat ist eine obligatorische Abgabe von 2,5% deines Vermögens, die du jährlich an bestimmte Empfängergruppen zahlst. Sie gilt als Recht der Armen an deinem Besitz, nicht als freiwillige Spende.

Die Grundbedingungen für Zakat

Damit Zakat fällig wird, müssen zwei Hauptbedingungen erfüllt sein:

Das Vermögen muss den Nisab erreichen: Der Nisab ist die Mindestgrenze, ab der Zakat fällig wird. Er entspricht dem Wert von etwa 85 Gramm Gold oder 595 Gramm Silber. Liegt dein Vermögen darunter, musst du keine Zakat zahlen.

Ein volles Hidschra-Jahr muss vergangen sein: Seit dem Zeitpunkt, an dem dein Vermögen den Nisab erreicht hat, muss ein komplettes islamisches Jahr (etwa 354 Tage) vergangen sein.

Auf welches Vermögen wird Zakat gezahlt?

Bargeld und Bankguthaben

Egal ob zu Hause aufbewahrt oder auf einem Bankkonto – alles Bargeld unterliegt der Zakat, wenn es den Nisab erreicht und ein Jahr lang vorhanden war. Es spielt keine Rolle, wofür du das Geld sparst (Hochzeit, Hausbau, Notfälle) – sobald die Bedingungen erfüllt sind, wird Zakat fällig.

Ersparnisse vom Gehalt

Wenn du von deinem Gehalt etwas sparst und diese Ersparnisse den Nisab erreichen (allein oder zusammen mit anderem Vermögen wie Bargeld), wird darauf Zakat fällig, sobald ein Jahr vergangen ist.

Mieteinnahmen

Auf die Immobilie selbst, die du vermietest, zahlst du keine Zakat. Aber auf die Mieteinnahmen wird Zakat fällig, wenn du sie sparst und sie (allein oder zusammen mit anderem Vermögen) den Nisab erreichen und ein Jahr lang vorhanden sind.

Gibst du die Mieteinnahmen komplett aus, wird keine Zakat darauf fällig.

Einkommen aus Arbeit

Wenn du dein Einkommen (z.B. aus Nachhilfeunterricht) vollständig ausgibst, wird darauf keine Zakat fällig. Nur was du sparst und ein Jahr lang behältst, unterliegt der Zakat-Pflicht.

Anleihen und Investmentzertifikate

Wenn du Anleihen oder Zertifikate besitzt, um von ihren Erträgen zu profitieren (nicht um mit ihnen zu handeln), zahlst du keine Zakat auf den Nennwert. Stattdessen wird Zakat auf die Erträge fällig, wenn du sie sparst und ein Jahr darüber vergeht.

Was du von den Erträgen ausgibst, bevor ein Jahr vergeht, unterliegt nicht der Zakat.

Die Berechnung der Zakat

Die Berechnung ist einfach: 2,5% (oder 1/40) deines zakatable Vermögens.

Beispiel: Wenn du 10.000 Euro auf dem Bankkonto hast, 2.000 Euro zu Hause und 3.000 Euro an gesparten Mieteinnahmen (insgesamt 15.000 Euro) und ein Jahr ist vergangen, beträgt deine Zakat:

15.000 × 0,025 = 375 Euro

Ein wichtiger Grundsatz: Zakat verringert Vermögen nicht

Viele Menschen befürchten, dass ihr Vermögen durch die jährliche Zakat-Zahlung schrumpft. Doch der Prophet Muhammad (Friede und Segen seien auf ihm) hat geschworen: „Sadaqa (Wohltätigkeit) verringert Vermögen nicht.“

Tatsächlich ist Zakat ein Mittel, um:

  • Deinen Besitz zu segnen (Barakah)
  • Schaden von deinem Vermögen abzuwenden
  • Dein Vermögen zu vermehren

Zakat ist keine Last, sondern eine Reinigung und ein Segen für dein Vermögen.

Der Glaube
an die Propheten

Alle Propheten gehörten der Religion des Islam an: Die vollständige Unterwerfung unter den Willen Allahs.