Die Schahada ist das islamische Glaubensbekenntnis und der erste Schritt, um Muslim zu werden. Sie lautet: „Aschhadu an la ilaha illa Allah wa aschhadu anna Muhammadan rasulullah“ – „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Allahs ist.“ Wer dies von wahrhaftigem Herzen ausspricht, dem hat Allah das Paradies versprochen.
Wie wird man Muslim?
Die Schahada ist der Schlüssel zum Islam und eine der 5 Säulen des Islam. Der Prophet Mohammed, Friede sei auf ihm, hat gesagt: Wer von wahrhaftigem Herzen bezeugt, dass es keinen Gott gibt außer Allah und dass Mohammed sein Diener und Gesandter ist, für den hat Allah die Hölle verboten und dem wird das Paradies gegeben.
Aber was bedeutet „von wahrhaftigem Herzen“? Du kannst natürlich vieles einfach so nachplappern, wie ein Papagei Wörter wiederholt, ohne sie zu verstehen. Doch als Mensch musst du wissen, was du sagst. Nur dann kommt es wirklich von Herzen.
Die Bedeutung der Schahada
Die Schahada besteht aus zwei Teilen, die beide wichtig sind:
„Aschhadu an la ilaha illa Allah“ bedeutet: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah.“ Das ist die Grundlage des islamischen Glaubens – es gibt nur einen einzigen, wahren Gott, und das ist Allah.
„Wa aschhadu anna Muhammadan rasulullah“ bedeutet: „Und ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Allahs ist.“ Manche fügen hinzu: „sein Diener und Gesandter“ (abduhu wa rasuluhu). Mohammed war kein Gott, sondern ein Mensch – aber ein besonderer Mensch, den Allah als seinen Propheten ausgewählt hat.
Was bedeutet „Diener Allahs“?
Ein Diener ist jemand, der jemandem dient – zum Beispiel jemandem ein Glas Wasser bringt. Normalerweise klingt das nicht besonders toll. Aber Diener Allahs zu sein ist etwas sehr Ehrenvolles. Wir alle sind Diener Allahs, und auch Mohammed war ein Diener Allahs.
Manche Menschen nennen sich „Abdul Mohammed“ (Diener von Mohammed), aber das ist falsch. Wir sind nur Diener Allahs. Deshalb tragen viele Muslime Namen wie:
- Abdullah (Diener Allahs)
- Abdul-Aziz (Diener des Allmächtigen)
- Abdul-Rahman (Diener des Barmherzigen)
Diese Namen zeigen, dass wir Allah allein dienen.
Warum hat Allah uns erschaffen?
Allah hat uns erschaffen, damit wir ihm dienen. Das bedeutet: beten, fasten, den Koran lesen, gut zu anderen Menschen sein, zur Moschee gehen und so weiter.
Aber braucht Allah das? Nein, Allah braucht unseren Gottesdienst nicht. Wenn du nicht betest, tut das Allah nicht weh – es ist dein Problem. Wenn du aber betest und fastest, dann liebt Allah das. Doch ob du betest oder nicht, macht für Allah selbst keinen Unterschied. Er ist vollkommen und braucht nichts.
Wir sind es, die den Gottesdienst brauchen! Warum? Weil Allah uns dadurch beschützt, uns glücklich macht und uns den Weg ins Paradies zeigt.
Das Paradies und die Hölle
Was passiert, wenn du die Schahada aussprichst und wirklich an Allah glaubst? Du kommst ins Paradies – die schönste Welt, die du dir vorstellen kannst. Dort gibt es alles, was du dir wünschst, sogar noch viel besser als hier auf der Erde. Dort gibt es keine Toiletten, denn alles, was dein Körper ausscheidet, riecht wie Parfüm.
Wer jedoch vom Islam gehört hat und ihn nicht annimmt, der geht für immer in die Hölle. Und ein Muslim, der viele schlechte Taten begangen hat? Der kann zuerst in die Hölle kommen, aber kommt später wieder raus und darf ins Paradies.
Die 99 Namen Allahs
Allah hat 99 besondere Namen, und wer diese Namen wirklich kennt und versteht, der kommt ins Paradies. Aber Allah hat sogar noch mehr Namen – der Prophet hat nur gesagt, dass es 99 gibt, die wir besonders kennen sollten.
Einige dieser Namen sind:
- Al-Alim (Der Allwissende): Allah weiß alles – was war, was ist und was kommen wird. Er vergisst nie etwas.
- As-Sami (Der Allhörende): Allah hört alles, was du sagst.
- Al-Basir (Der Allsehende): Allah sieht alles, was du tust.
- Allahu Akbar (Allah ist der Größte)
Wenn du wirklich verstehst, dass Allah alles hört und sieht, wirst du dann etwas Falsches sagen oder tun? Nein, denn du weißt: Allah beobachtet dich.
Glücklich sein durch den Glauben
Viele Menschen denken, dass man glücklich wird, wenn man viel Geld oder schöne Autos hat. Aber das stimmt nicht. Es gibt reiche Menschen, die sehr unglücklich sind – manche machen sogar Selbstmord. Und es gibt arme Menschen, die sehr glücklich sind.
Wahres Glück kommt von innen. Wer Allah dient, betet, fastet, Kopftuch trägt (für Frauen) und ein gutes Leben führt, der bekommt von Allah Glückseligkeit ins Herz. Du fühlst dich fröhlich und zufrieden, auch wenn du nicht viel besitzt.
Die Schahada richtig lernen
Die Schahada zu lernen braucht Übung. Du musst sie immer wieder wiederholen, bis du gar nicht mehr nachdenken musst – genau wie beim Auswendiglernen des Korans. Übe jeden Tag mindestens zehn Mal, und nach einer Weile kommt sie ganz automatisch.
Wichtig ist, dass das Lernen Spaß macht. Wenn Eltern ihre Kinder zwingen oder schlagen, bekommen die Kinder eine negative Einstellung zur Religion. Lernen soll mit Freude und Geduld geschehen, damit die Liebe zu Allah im Herzen wächst.
Ab wann muss man beten?
Ab zehn Jahren muss man beten. Aber schon vorher kannst du anfangen zu üben, damit es dir später leichter fällt. Wenn wir den Namen des Propheten Mohammed hören, sagen wir immer: „Sallallahu alaihi wa sallam“ (Friede und Segen seien auf ihm). Das ist eine Art, ihm Respekt zu zeigen.
Zusammenfassung
Die Schahada ist das Tor zum Islam. Sie besteht aus zwei Teilen: dem Glauben an den einen Gott Allah und dem Glauben an Mohammed als seinen Gesandten. Wer sie von Herzen ausspricht und versteht, dem ist das Paradies versprochen.
Allah hat uns erschaffen, damit wir ihm dienen – nicht weil er es braucht, sondern weil es gut für uns ist. Durch den Glauben und gute Taten werden wir nicht nur im Jenseits belohnt, sondern sind auch schon in diesem Leben glücklicher.
Lerne die Schahada, verstehe ihre Bedeutung und sprich sie mit aufrichtigem Herzen aus. Das ist der Anfang eines gesegneten Lebens als Muslim.
