Freitag ist im Islamder wichtigste Tag der Woche – vergleichbar mit dem Sonntag für Christen oder dem Sabbat für Juden.
An diesem Tag findet das Freitagsgebet (Jumu’ah) statt, das für muslimische Männer Pflicht ist.
Worum geht es?
Jumu’ah ist kein normales Gebet. Es ersetzt das Mittagsgebet (Dhuhr) und wird in einer Gruppe verrichtet. Es besteht aus zwei Teilen:
- Die Predigt (Khutbah) – Ein Imam (Vorbeter) spricht über religiöse oder gesellschaftliche Themen.
- Das Gebet – Zwei Gebetseinheiten, die gemeinsam verrichtet werden.
Die meisten Muslime beten das Freitagsgebet in der Moschee. Aber es kann auch an anderen Orten stattfinden, solange eine Gruppe von mindestens drei Muslimen zusammenkommt (laut hanafitischer Rechtsschule).
Für muslimische Männer ist das Freitagsgebet Pflicht, solange sie gesund und nicht auf Reisen sind.
Für Frauen ist es freiwillig. Sie können entweder teilnehmen oder das normale Mittagsgebet (Dhuhr) beten.
Für Kranke, Reisende oder Menschen ohne Zugang zu einer Moschee gibt es eine Ausnahme – sie können stattdessen das normale Mittagsgebet beten.
Warum ist das Gebet so wichtig?
Der Koran sagt dazu:
„O die ihr glaubt, wenn zum Gebet gerufen wird am Freitag, dann eilt zum Gedenken Allahs und lasst das Handelsgeschäft ruhen.“ (62:9)
Das bedeutet: Arbeit, Handel oder andere Verpflichtungen sollen für dieses Gebet pausieren.
Was tun, wenn man am Freitag arbeiten oder studieren muss?
Manche Muslime haben das Problem, dass sie während der Gebetszeit arbeiten oder in der Uni sind. Hier gibt es Lösungen:
✅ Mittagspause für das Gebet nutzen – Viele Arbeitgeber erlauben eine längere Pause am Freitag.
✅ Nach einer nahegelegenen Moschee suchen – In vielen Städten gibt es Moscheen in Büros oder Universitäten.
✅ Selbst eine Jumu’ah-Gruppe organisieren – Wenn drei oder mehr Muslime zusammen sind, kann das Gebet selbst abgehalten werden.
✅ Arbeitgeber oder Dozenten ansprechen – Oft gibt es flexible Lösungen, wenn man das Gespräch sucht.