Im Islam ist Allah der Name des Einen Wahren Gottes, der das Universum erschaffen und es erhält. Der Begriff Allah (arabisch: ٱللَّٰه) ist eine Verkürzung von al-Ilah, was „der Gott“ bedeutet.
Anders als allgemeine Begriffe wie „Gott“ oder „deity“ ist Allah einzigartig: Er hat weder Plural noch Geschlecht. Dies unterstreicht seine Einzigartigkeit und hebt ihn von allen geschaffenen Wesen ab.
Worum geht es?
- 1 Was bedeutet „Allah“ auf Deutsch?
- 2 Was macht Allah im Islam einzigartig?
- 3 Vergleich: Bild von Gott im Islam und anderen Religionen
- 4 Vernunft und die Einzigartigkeit Allahs
- 5 Allah ist nicht nur der Gott der Muslime
- 6 Darf man Gott im Islam bildlich darstellen?
- 7 Der Unterschied zu anderen Religionen
- 8 Ist Allah im Islam ein strenger und grausamer Gott?
- 9 Allahs Gerechtigkeit
- 10 „Allah“ in den semitischen Sprachen
Was bedeutet „Allah“ auf Deutsch?
„Allah“ ist das arabische Wort für Gott, aber es bezeichnet nicht irgendeinen Gott, sondern den einen, wahren Gott, der die Himmel und die Erde erschaffen hat.
Das Wort „Allah“ stammt von „al-ilah“ ab, was wörtlich „der Gott“ bedeutet. Es ist ein einzigartiger Begriff, der keine Mehrzahl und kein Geschlecht hat, im Gegensatz zu „Gott“ im Deutschen, das zu „Götter“ (Plural) oder „Göttin“ (weiblich) verändert werden kann.
Diese sprachliche Besonderheit betont die Einzigartigkeit und Unvergleichlichkeit Allahs.
Interessanterweise nutzen auch arabische Christen das Wort „Allah“, wenn sie von Gott sprechen, da es sich um das allgemeine Wort für den Schöpfer im Arabischen handelt.
Das zeigt deutlich, dass „Allah“ nicht der Name eines „muslimischen Gottes“ ist, sondern schlichtweg der Begriff für den Einen Gott, der alle erschaffen hat. Allah ist also nicht nur der Gott der Muslime, sondern der Gott aller Menschen – unabhängig von ihrer Religion oder Kultur.
Was macht Allah im Islam einzigartig?
Im Islam ist Allah vollkommen anders als alles, was existiert. Er wird als unteilbar, ewig und unvergleichlich beschrieben. Der Kern des islamischen Glaubens ist Tawhid, die absolute Einheit Gottes. Allah hat keine Partner, keine Kinder und keine Schwächen. Seine Eigenschaften umfassen Allmacht, Allwissenheit und absolute Gerechtigkeit.
Ein Vers aus dem Koran fasst Allahs Wesen eindrucksvoll zusammen:
„Sag: Er ist Allah, der Eine, Allah, der Absolute. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und niemand ist Ihm jemals gleich.“ (Sure Al-Ikhlas, 112:1-4)
Vergleich: Bild von Gott im Islam und anderen Religionen
Im Christentum beispielsweise wird Gott oft in einer Weise beschrieben, die aus islamischer Sicht irrational erscheint. Die Vorstellung, dass Gott einen Sohn haben soll, widerspricht dem Konzept eines vollkommenen Schöpfers.
Ein allmächtiger Gott, der „einen Sohn“ braucht, stellt eine logische Widersprüchlichkeit dar: Wie könnte ein perfektes, selbstgenügsames Wesen auf einen Nachfolger oder eine Abstammung angewiesen sein?
Die Idee der Trinität – dass Gott gleichzeitig eins und doch in drei Personen existiert (Vater, Sohn und Heiliger Geist) – wirft ebenfalls gravierende logische Probleme auf.
Wie kann etwas gleichzeitig absolut eins und gleichzeitig drei sein? Diese Vorstellung ist aus rationaler Sicht unhaltbar und wird selbst von vielen Theologen und Denkern innerhalb des Christentums seit Jahrhunderten kontrovers diskutiert.
Einige bekennen offen, dass die Trinität ein „Mysterium“ sei, das nicht erklärt werden könne. Ist es jedoch nicht widersprüchlich, dass der Schöpfer des Universums uns mit Verstand ausgestattet hat, aber dann ein Konzept vermittelt, das sich jeglicher Logik entzieht?
Auch das Bild von Gott in der Bibel, der angeblich bereut, zornig wird, sich ausruht oder mit Menschen ringt (wie es in der Geschichte von Jakob im Alten Testament beschrieben wird), ist aus islamischer Sicht ein Affront gegen die Vorstellung eines perfekten und unfehlbaren Schöpfers.
Ein Gott, der Ruhe braucht, ist kein Gott, sondern ein Geschöpf. Allah hingegen ist erhaben über solche Begrenzungen: „Wahrlich, Allah ist nicht müde, die Himmel und die Erde zu bewahren.“ (Koran, 2:255)
Vernunft und die Einzigartigkeit Allahs
Muslime sind davon überzeugt, dass der Verstand ein Geschenk Allahs ist, das uns leiten soll. Es ist daher nur logisch, dass der Schöpfer nicht als etwas beschrieben werden kann, was Er selbst erschaffen hat – wie der Mensch.
Wer behauptet, dass Gott menschliche Schwächen oder Bedürfnisse hat, zeigt damit ein tiefes Missverständnis über die Natur des Schöpfers.
Wenn ein Schöpfer auf die Weise beschrieben wird, wie es in anderen Religionen manchmal der Fall ist – wütend, eifersüchtig, bereuend –, dann spricht das nicht für einen Gott, sondern für menschliche Projektionen.
Solche Vorstellungen sind nicht nur irrational, sondern auch entwürdigend für die Vorstellung eines allmächtigen Wesens. Ein Gott, der bereut oder einen „Plan B“ benötigt, wäre ein Gott mit Fehlern – und damit kein Gott.
Der Islam befreit die Vorstellung von Allah von solchen Unzulänglichkeiten. Allah ist „Licht der Himmel und der Erde“ (Koran, 24:35) und „über alles erhaben, was sie Ihm zuschreiben.“ (Koran, 6:100).
Diese Reinheit und Klarheit des Monotheismus ist ein Beweis dafür, dass der Islam die rationalste und reinste Vorstellung von Gott bietet.
Allah ist nicht nur der Gott der Muslime
Ein häufiges Missverständnis ist, dass Allah nur der Gott der Muslime sei. Tatsächlich ist Allah einfach das arabische Wort für „Gott“. Arabischsprachige Christen und Juden verwenden denselben Begriff, wenn sie Gott ansprechen.
Das zeigt, dass Allah nicht „ein anderer Gott“ ist, sondern der Gott, an den alle monotheistischen Religionen glauben – der Schöpfer des Universums.
Die arabische Bibel enthält durchgehend das Wort Allah für Gott. Wenn arabische Christen beten, sagen sie ebenfalls Allah. Dies verdeutlicht, dass es sich um denselben Schöpfer handelt, auch wenn sich die religiösen Traditionen unterscheiden.
Darf man Gott im Islam bildlich darstellen?
Im Islam ist jede bildliche Darstellung Allahs untersagt. Dies liegt daran, dass Allah über jede Vorstellung hinausgeht und nicht mit der Schöpfung vergleichbar ist. Bilder oder Symbole könnten seine Transzendenz herabsetzen und Missverständnisse erzeugen.
Muslime beten Allah direkt an, ohne Vermittler. Dies unterstreicht die enge, persönliche Verbindung zwischen dem Gläubigen und seinem Schöpfer.
Der Unterschied zu anderen Religionen
Obwohl Muslime, Christen und Juden an denselben Gott glauben, gibt es wesentliche Unterschiede im Gottesbild. Muslime lehnen die Dreifaltigkeit und die Vorstellung ab, dass Gott in menschlicher Gestalt erscheinen könnte. Allah ist unveränderlich und über jede Form erhaben.
Ist Allah im Islam ein strenger und grausamer Gott?
Manche Nichtmuslime behaupten, dass Allah im Islam ein strenger und grausamer Gott sei, der absolute Gehorsam verlangt und keine Liebe oder Güte zeige.
Doch nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Die Liebe und Barmherzigkeit Allahs durchdringt jede Facette des Islam und wird unermüdlich im Koran und den Aussagen des Propheten Muhammad ﷺ betont.
Jede der 114 Suren im Koran – mit Ausnahme einer – beginnt mit den Worten: „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.“
Diese Worte zeigen deutlich, dass Allahs Eigenschaften von Güte und Mitgefühl die Grundlage des Glaubens bilden. In einem Hadith (Ausspruch des Propheten Muhammad ﷺ) wird berichtet: „Allah ist liebevoller und barmherziger zu seinen Dienern, als eine Mutter zu ihrem Kind.“
Allahs Gerechtigkeit
Neben seiner grenzenlosen Liebe ist Allah auch absolut gerecht. Diese Gerechtigkeit erfordert, dass diejenigen, die Unrecht tun und anderen Schaden zufügen, ihre Taten verantworten müssen.
Es wäre widersprüchlich, einen gerechten Gott zu verehren und gleichzeitig zu glauben, dass Sünder und Tugendhafte gleich behandelt werden. Islam betont, dass jede Seele nach ihren Taten beurteilt wird:
„Wer auch nur das Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen, und wer auch nur das Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen.“ (Koran, 99:7-8)
Allahs Gerechtigkeit bedeutet nicht Härte, sondern Fairness. Menschen, die unterdrückt wurden, finden Trost darin, dass Allah ihr Leid sieht und Gerechtigkeit walten lässt.
Die Vorstellung von einer göttlichen Rechenschaft im Jenseits ermutigt die Gläubigen, moralisch und ethisch zu leben.
„Allah“ in den semitischen Sprachen
Interessanterweise ist das arabische Wort Allah linguistisch eng verwandt mit den hebräischen und aramäischen Begriffen für Gott, wie El, Eloah oder Elohim.
Diese sprachlichen Ähnlichkeiten sind kein Zufall, da Arabisch, Hebräisch und Aramäisch semitische Sprachen mit gemeinsamen Ursprüngen sind.
Während die Übersetzung von „El“ im Englischen oft zu Verwirrung führen kann – etwa wenn es mit „Gott“, „Engel“ oder „Götze“ übersetzt wird –, ist der Begriff Allah im Arabischen eindeutig: Er bezeichnet ausschließlich den Einen Wahren Gott.