Der Begriff Fard beschreibt im Islam eine Handlung oder Verpflichtung, die von Allah verbindlich vorgeschrieben wurde.
Die Bedeutung von Fard und Wajib
Wer eine „Fard-Handlung“ ausführt, wird von Allah dafür belohnt, und wer sie absichtlich unterlässt, macht sich vor Allah strafbar.
- Fard und Wajib als Synonyme:
Die Mehrheit der islamischen Gelehrten sieht keinen Unterschied zwischen Fard und Wajib. Beide Begriffe beschreiben Handlungen, die verpflichtend sind, wie das fünfmalige Gebet am Tag oder das Fasten im Ramadan.- Fard: Verbindlich vorgeschrieben auf der Grundlage klarer, eindeutiger Beweise (z. B. aus dem Koran oder einer Sahih-Hadith).
- Wajib: Manche Gelehrte, wie die Hanafiten, definieren Wajib als Handlungen, die aufgrund von weniger klaren oder interpretationsfähigen Beweisen vorgeschrieben sind.
- Beispiele für Fard:
- Die fünf täglichen Gebete
- Das Zahlen der Zakah (Almosensteuer)
- Das Fasten im Ramadan
- Beispiele für Wajib (nach der hanafitischen Sicht):
- Das Witr-Gebet (ein nächtliches Gebet)
- Das Opfern eines Tieres an Eid al-Adha
Der Unterschied zwischen Fard und Wajib
Die hanafitischen Gelehrten unterscheiden zwischen Fard und Wajib, basierend auf der Art der Beweise:
- Fard: Bezieht sich auf Verpflichtungen, die durch klare und eindeutige Beweise festgelegt wurden.
- Wajib: Bezieht sich auf Verpflichtungen, die durch Beweise festgelegt wurden, die einer Interpretation zugänglich sind.
Fard-Handlungen sind das Fundament der islamischen Praxis. Ohne diese Handlungen fehlt einem Muslim die grundlegende Verbindung zu Allah.
„… Und was immer der Gesandte euch gibt, das nehmt an; und was immer er euch untersagt, davon haltet euch fern.“ (Sure 59:7)