Als Hasanat (Einzahl: Hasana) bezeichnet man im Islam gute Taten. Das Gegenteil davon sind sogenannte “Sayyiaat”, also schlechte Taten bzw. Sünden.
Worum geht es?
Was sind Hasanat?
Hasanat sind Belohnungen, die Allah für gute Taten gewährt. Eine der bekanntesten Quellen von Hasanat ist das Rezitieren des Korans.
Der Prophet Muhammad (Frieden sei mit ihm) sagte:
“Wer einen Harf (Buchstaben/Wort) aus dem Buch Allahs rezitiert, erhält dafür eine Hasana, und jede Hasana bringt eine zehnfache Belohnung. Ich sage nicht, dass Alif-Lam-Mim ein Harf ist; vielmehr ist Alif ein Harf, Lam ein Harf und Mim ein Harf.”
Dieser Hadith, überliefert von Abdullah ibn Masud und als authentisch eingestuft von Al-Albani, zeigt Allahs unermessliche Großzügigkeit.
Gemäß einer Ansicht der Gelehrten bezeichnet “Harf” einen einzelnen Buchstaben. Nach dieser Auffassung würde ein vollständiges Lesen des Korans mehr als drei Millionen Hasanat einbringen.
Das Zählen von Hasanat
Obwohl es erlaubt ist, die Buchstaben im Koran zu zählen, betrachteten einige der frühen Muslime das Zählen der eigenen Hasanat als unerwünscht (makruh).
Abdullah ibn Masud, von dem der obige Hadith überliefert wurde, missbilligte diese Praxis und fragte: “Erinnert er Allah an seine guten Taten?”
Es besteht die Sorge, dass das Zählen der eigenen Hasanat zu Selbstgefälligkeit und Stolz führen könnte. Stattdessen sollten Muslime:
- Hoffnung auf Allahs Annahme setzen: Wir können nie sicher sein, dass unsere Taten angenommen werden, da die Annahme ein Aspekt des Verborgenen ist.
- Demut bewahren: Wie Aischa (möge Allah mit ihr zufrieden sein) berichtete, sind diejenigen, die fasten, beten und Almosen geben, dennoch besorgt, dass ihre Taten nicht angenommen werden könnten.
Zwischen Hoffnung und Furcht
Der ideale Zustand eines Muslims ist, in Balance zwischen Hoffnung und Furcht zu leben:
- Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit und die Annahme der Taten
- Furcht, dass die eigenen Taten nicht ausreichend oder nicht aufrichtig genug sein könnten
Diese Balance hält uns davon ab, unsere guten Taten als garantiert zu betrachten, und motiviert uns, mehr gute Taten zu vollbringen.
Zusammenfassung
Hasanat sind ein Ausdruck von Allahs Großzügigkeit und Gnade. Während wir nach den Belohnungen streben, die Allah für gute Taten versprochen hat, sollten wir immer demütig bleiben und um die Annahme unserer Taten bitten.
Das Wichtigste ist nicht, wie viele Hasanat wir gezählt haben, sondern die Aufrichtigkeit und Beständigkeit in unseren Bemühungen, Allah zu gefallen.
Informationsquelle: islamqa