Wenn Du an den Islam denkst, kommt Dir wahrscheinlich das Bild einer Mondsichel in den Sinn.
Auf Moscheen, Flaggen und Wappen sieht man sie oft. Aber hat der Halbmond wirklich eine religiöse Bedeutung im Islam?
Woher kommt die Mondsichel?
Viele glauben, dass die Mondsichel ein islamisches Symbol sei. Doch in Wahrheit stammt sie aus vorislamischer Zeit.
Schon die Byzantiner und Perser nutzten sie als Zeichen der Macht.
Als die Osmanen ihre Reiche eroberten, übernahmen sie die Mondsichel und machten sie zu einem politischen Emblem.
Mit der Zeit wurde sie fälschlicherweise mit dem Islam selbst in Verbindung gebracht.
Der Mond im Islam – aber anders als gedacht
Im Islam spielt der Mond eine wichtige Rolle – aber nicht als Symbol, sondern als Zeitmesser.
Die islamische Zeitrechnung richtet sich nach dem Mond.
Der Beginn des Ramadan, das Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr) und das Opferfest (Eid al-Adha) werden alle durch die Sichtung der Mondsichel bestimmt.
Doch eines ist klar:
Weder der Prophet Muhammad (ﷺ) noch der Koran haben die Mondsichel als religiöses Zeichen eingeführt. Der Islam kennt keine Symbole wie Kreuz oder Davidstern.
Warum wird die Mondsichel trotzdem mit dem Islam verbunden?
Es ist eine historische Entwicklung. Als das Osmanische Reich wuchs, übernahmen viele muslimische Länder die Mondsichel in ihre Flaggen.
Heute sehen viele Menschen sie als islamisches Symbol – obwohl sie keine religiöse Grundlage hat.