Die Muhajirun waren die ersten Muslime, die aus Mekka nach Medina ausgewandert sind. Sie haben ihre Heimat verlassen, um ihren Glauben frei auszuüben.
Worum geht es?
Was bedeutet “Muhajirun”?
Der Begriff Muhajirun kommt aus dem Arabischen: “Muhajir” bedeutet “Auswanderer” oder “Emigrant”. Die Mehrzahl davon ist “Muhajirun”.
Das Wort steht gleichzeitig für einen historischen Wendepunkt im Islam.
Die Hijra (Auswanderung) von Mekka nach Medina war der Moment, in dem der Islam zu einer eigenständigen Gemeinschaft wurde.
Ohne diese Auswanderung hätte sich die Religion niemals so verbreitet.
Warum mussten die Muhajirun Mekka verlassen?
Der Prophet Muhammad ﷺ verkündete den Islam in Mekka. Aber die Mächtigen dort wollten nichts davon hören.
Was taten sie?
Sie verfolgten die Muslime. Hausdurchsuchungen, Folter, Mordversuche – nichts war ihnen zu grausam. Der Prophet ﷺ selbst wurde angegriffen.
Es gab deshalb nur eine Lösung: Auswandern.
Die Muhajirun ließen alles zurück – Häuser, Geschäfte, ihre Familien. Sie nahmen nur das Nötigste mit und verließen heimlich ihre Heimatstadt.
In Medina kamen sie mittellos an und mussten von vorne anfangen.
Wer nahm die Muhajirun auf?
Hier kommt eine andere Gruppe ins Spiel: die sogenannten Ansar.
Die Bewohner Medinas waren nicht nur gastfreundlich – sie taten etwas, das heute fast undenkbar wäre. Sie teilten alles mit den Neuankömmlingen.
Ihr Haus? Offen für die Muhajirun.
Ihr Essen? Geteilt mit den Fremden.
Ihr Vermögen? Halbe-Halbe.
Einige Ansar gaben den Muhajirun sogar ein Stück ihres eigenen Landes, damit sie neu anfangen konnten.
Diese Brüderlichkeit zwischen den beiden Gruppen ist bis heute ein Symbol für die Einheit im Islam.
Warum sind die Muhajirun so wichtig?
Ohne sie wäre Medina kein sicherer Ort für den Islam geworden. Und ohne Medina hätte der Islam keine Zukunft gehabt.
Der Prophet ﷺ selbst sagte über die Muhajirun:
“Die besten Menschen sind meine Generation, dann diejenigen nach ihnen, dann diejenigen nach ihnen.” (Bukhari)