Das Konzept des Karma ist in verschiedenen östlichen Religionen verbreitet, aber wie verhält es sich zum islamischen Glauben? In diesem Artikel klären wir, ob Muslime an Karma glauben können und warum.
Worum geht es?
Was ist Karma?
Karma ist ein zentrales Konzept in buddhistischen, hinduistischen und Sikh-Traditionen. Es basiert auf der Idee, dass alle Handlungen eines Menschen – gute wie schlechte – Konsequenzen haben, die das Leben der Person in dieser oder einer zukünftigen Existenz beeinflussen.
Die Karma-Lehre ist eng mit dem Glauben an die Reinkarnation verbunden. Nach dieser Überzeugung wird die Seele nach dem Tod in einem neuen Körper wiedergeboren, und die Umstände dieses neuen Lebens werden durch das Karma aus früheren Leben bestimmt.
Der islamische Standpunkt zu Karma
Der Islam lehnt das Konzept des Karma entschieden ab. Sheikh Assim Al-Hakeem erklärt in einem Video deutlich:
“Das Konzept des Karma ist eine buddhistische, hinduistische und Sikh-Ideologie, und sie glauben nicht an die Existenz Allahs.”
Der fundamentale Unterschied liegt in der Weltanschauung: Während Karma-Gläubige davon ausgehen, dass gute oder schlechte Lebensumstände das Ergebnis früherer Leben sind, betont der Islam die absolute Kontrolle Allahs über alle Ereignisse im Universum.
Warum Karma dem islamischen Glauben widerspricht
Das Karma-Konzept steht aus mehreren Gründen im Widerspruch zum Islam:
- Es negiert den Glauben an Allah als allmächtigen Schöpfer und Lenker des Universums. Im Islam glauben wir, dass Allah alle Angelegenheiten regelt und bestimmt.
- Es beinhaltet den Glauben an Reinkarnation, während der Islam lehrt, dass es nur ein Leben auf dieser Erde gibt, gefolgt vom Jüngsten Tag und dem ewigen Leben im Jenseits.
- Es etabliert ein mechanisches System von Ursache und Wirkung ohne göttliche Intervention, während der Islam die Rolle der göttlichen Weisheit, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit bei allem betont, was geschieht.
Sheikh Assim Al-Hakeem sagt:
“Muslime haben dieses Konzept nicht. Daran zu glauben ist völlige Gotteslästerung und es ist verboten.”
Der islamische Glaube an göttliche Bestimmung
Statt an Karma zu glauben, glauben Muslime an “Qadar” (göttliche Bestimmung). Dies bedeutet, dass Allah in seiner unendlichen Weisheit alles vorherbestimmt hat, was im Universum geschieht.
Der Islam lehrt jedoch, dass der Mensch seinen freien Willen hat und für seine Entscheidungen verantwortlich ist. Die Belohnung oder Bestrafung für diese Entscheidungen erfolgt nicht durch ein unpersönliches Karma-Gesetz, sondern durch das gerechte Urteil Allahs am Tag des Gerichts.