Nahtoderfahrungen: Was sagt der Islam dazu?

In den Medien hört man immer wieder von sogenannten “Nahtoderfahrungen”. Was sagt der Islam dazu?

Was sind Nahtoderfahrungen?

Als Nahtoderfahrungen bezeichnet man besondere Erlebnisse, die Menschen berichten, nachdem sie für kurze Zeit “klinisch tot” waren und wiederbelebt wurden.

Diese Berichte weisen oft ähnliche Muster auf:

  • Ein Gefühl, über dem eigenen Körper zu schweben und das Geschehen von oben zu betrachten
  • Die Wahrnehmung eines hellen Lichts am Ende eines Tunnels
  • Eine Art “Film” des eigenen Lebens, der vor dem inneren Auge abläuft
  • Begegnungen mit verstorbenen Angehörigen oder religiösen Figuren
  • Ein tiefes Gefühl von Frieden und Geborgenheit

Viele interpretieren diese Erfahrungen als Beweis für ein Leben nach dem Tod oder als Einblick in das Jenseits.

Der Tod aus islamischer Sicht

Der Islam hat eine klare Vorstellung davon, was beim Tod geschieht. Nach islamischer Lehre erscheint der Todesengel (Malak al-Maut), um die Seele aus dem Körper zu nehmen.

Danach durchläuft die Seele verschiedene Stationen bis zum Tag der Auferstehung.

Diese islamische Beschreibung des Todes scheint auf den ersten Blick nicht mit den berichteten Nahtoderfahrungen übereinzustimmen.

Das wirft die Frage auf: Wie passt das zusammen?

Die entscheidende Klarstellung

Die Antwort aus islamischer Sicht ist eindeutig: Keiner dieser Menschen ist tatsächlich vom Tod zurückgekehrt.

In der gesamten Menschheitsgeschichte hat noch nie ein Arzt einen wirklich toten Menschen wieder zum Leben erweckt.

Was wir als “klinischen Tod” bezeichnen – wenn das Herz aufhört zu schlagen und keine Gehirnaktivität mehr messbar ist – ist nicht der wahre Tod im islamischen Sinne.

Der wahre Tod ist der Moment, in dem die Seele den Körper endgültig verlässt. Und von diesem Zustand gibt es kein Zurück mehr.

Sobald der Todesengel die Seele genommen hat, kann kein Arzt sie zurückbringen. Dafür bräuchte es ein göttliches Wunder, wie sie zur Zeit von Jesus (Isa) vorkamen.

Wie sind Nahtoderfahrungen zu verstehen?

Was Menschen bei sogenannten Nahtoderfahrungen erleben, sind aus islamischer Sicht nicht Erfahrungen des tatsächlichen Todes oder Einblicke ins Jenseits.

Vielmehr handelt es sich um Erlebnisse, die während eines Zustands extremer körperlicher Beeinträchtigung auftreten:

  • Das Herz hat temporär aufgehört zu schlagen
  • Das Gehirn zeigt keine messbaren Aktivitäten mehr
  • Der Körper befindet sich in einem extremen Stresszustand

In solchen Zuständen kann das Gehirn durchaus verschiedene Bilder erzeugen – ähnlich wie in einem intensiven Traum.

Die Erfahrung eines Tunnels mit Licht, das Schweben über dem eigenen Körper oder die Begegnung mit religiösen Figuren ähneln in gewisser Weise auch normalen Traumzuständen.

Versöhnung von Wissenschaft und Religion

Die islamische Sichtweise steht nicht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Wissenschaft hat verschiedene Erklärungen für Nahtoderfahrungen vorgeschlagen:

  • Sauerstoffmangel im Gehirn
  • Ausschüttung von Endorphinen und anderen Neurotransmittern
  • Halluzinationen durch Medikamente oder Stress
  • Komplexe Reorganisationsprozesse im sterbenden Gehirn

Diese Erklärungen widersprechen nicht der islamischen Auffassung, dass der wahre Tod – die endgültige Trennung von Körper und Seele – noch nicht eingetreten war.

Was wir wirklich wissen können

Der Islam lehrt, dass nach dem wahren Tod niemand in dieses Leben zurückkehrt, um davon zu berichten.

Was beim tatsächlichen Tod und danach geschieht, ist im Koran und in den authentischen Hadithen beschrieben. Dies ist die verlässliche Quelle unseres Wissens über das Jenseits.

Nahtoderfahrungen mögen faszinierend sein und auf eine Realität jenseits des Materiellen hindeuten.

Aus islamischer Sicht sollten wir sie jedoch nicht mit dem tatsächlichen Tod und dem Leben danach verwechseln.

Der wahre Tod und das Jenseits bleiben für die Lebenden ein Geheimnis, bis sie selbst diesen Übergang erleben.

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