Nach einem ganzen Monat des Fastens ist es endlich soweit: Eid al-Fitr, das Zuckerfest. Ein Tag, an dem Muslime das Fasten brechen, sich freuen, Allah danken und mit Familie und Freunden zusammenkommen.
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Warum gibt es das Zuckerfest?
Der Ramadan ist eine Zeit der Entbehrung, aber auch eine Zeit der Reinigung – körperlich und spirituell. Nach 30 Tagen voller Gebet, Verzicht und Hingabe belohnt Allah die Muslime mit einem besonderen Tag.
Der Prophet ﷺ sagte:
„Der Fastende hat zwei Freuden: Eine, wenn er sein Fasten bricht, und eine, wenn er seinem Herrn begegnet.“ (Bukhari, Muslim)
Die erste Freude erleben die Muslime genau an diesem Tag – sie dürfen wieder essen und trinken, aber vor allem: Sie haben es geschafft.
Allah sagt im Koran:
„…und dass ihr die Zahl (der Fastentage) vollendet und Allah dafür preist, dass Er euch rechtgeleitet hat, auf dass ihr dankbar seid.“ (Surah Al-Baqara 2:185)
Wie läuft Eid al-Fitr ab?
Zakat al-Fitr – Spende vor dem Gebet
Bevor es losgeht, gibt jeder Muslim eine besondere Spende ab: Zakat al-Fitr.
Der Prophet ﷺ sagte:
„Der Gesandte Allahs ﷺ verpflichtete die Zakat al-Fitr als Reinigung für den Fastenden und als Speise für die Bedürftigen.“ (Abu Dawud)
Damit soll sichergestellt werden, dass auch die Armen mitfeiern können. Das Geld oder Essen muss vor dem Festgebet gegeben werden – danach zählt es nur noch als normale Spende.
Das Festgebet in der Moschee oder im Freien
Am Morgen ziehen die Muslime ihre schönsten Kleider an und machen sich auf den Weg zum Eid-Gebet.
- Das Gebet besteht aus zwei Rak‘ah mit zusätzlichen Takbirat („Allahu Akbar“-Rufen).
- Danach hält der Imam eine Khutbah (Predigt).
- Die Sahaba und der Prophet ﷺ ermutigten sogar Frauen und Kinder, am Gebet teilzunehmen – egal, ob sie beten oder nicht.
Nach dem Gebet wünscht man sich „Eid Mubarak“ oder sagt:
„Taqabbal Allahu minna wa minkum“ (Möge Allah unsere und eure Taten annehmen).
Essen, Besuche und Freude
Jetzt beginnt der fröhliche Teil:
- Muslime essen Süßigkeiten, weshalb das Fest im Deutschen Zuckerfest genannt wird.
- Familien besuchen sich gegenseitig, es gibt Essen ohne Ende.
- Kinder bekommen Geschenke oder Geld – für sie ist es oft das Beste an diesem Tag.
Der Prophet ﷺ pflegte den Tag mit einer ungeraden Anzahl Datteln zu beginnen – ein Zeichen, dass das Fasten nun vorbei ist.
Der Takbir – Lobpreisung Allahs
Von der Nacht vor Eid bis zum Gebet sprechen Muslime den Takbir, um Allah zu preisen:
„Allahu Akbar, Allahu Akbar, la ilaha illa Allah, Allahu Akbar, Allahu Akbar wa lillahil-hamd.“
Was sollte man an Eid unbedingt tun?
- Freude zeigen und anderen eine Freude machen.
- Ein Bad (Ghusl) nehmen und sich schön kleiden.
- Eid-Gebet nicht verpassen.
- Den Weg zum Gebet auf einem anderen Weg verlassen als gekommen.