Was sagt der Islam zu LGBTQ?

Im Islam gibt es eine klare Unterscheidung zwischen biologischen Realitäten und subjektiven Empfindungen. Die biologische Natur des Menschen wird als eine von Allah geschaffene Realität betrachtet, die nicht durch persönliche Gefühle verändert werden kann.

Biologische Realitäten und subjektives Empfinden

Ein anschauliches Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn sich eine Person als Katze fühlt, macht sie dies nicht zu einer Katze.

Sie kann Fell tragen, auf allen Vieren laufen und Katzenlaute nachahmen, aber biologisch bleibt sie ein Mensch.

Ihre Menschenrechte, ihre DNA und ihre biologische Natur bleiben unverändert – unabhängig davon, wie intensiv ihr Gefühl sein mag, eine Katze zu sein.

Ähnlich verhält es sich mit dem Alter. Ein 35-Jähriger, der sich wie 17 fühlt, kann jugendlich sprechen, sich entsprechend kleiden und alles tun, um jünger zu wirken.

Doch sein tatsächliches Alter ändert sich dadurch nicht. Ebenso bleibt ein 15-Jähriger, der sich erwachsen fühlt, rechtlich minderjährig, unabhängig davon, wie reif er sein mag.

Das Geschlecht aus islamischer Sicht

In der islamischen Tradition wurden Menschen seit jeher als männlich oder weiblich geboren, was bei der Geburt festgestellt und dokumentiert wurde.

Diese Einteilung basiert auf biologischen Tatsachen und hat über Jahrtausende das Fundament menschlicher Gesellschaften gebildet.

Der Islam erkennt an, dass es Menschen gibt, die sich mit ihrem biologischen Geschlecht unwohl fühlen können.

Diese Gefühle werden nicht bestritten oder als unwahr abgetan. Allerdings ändert nach islamischem Verständnis ein Gefühl allein nicht die biologische Realität.

Die gesellschaftliche Dimension

Aus islamischer Perspektive hat die Unterscheidung zwischen Mann und Frau eine tiefe gesellschaftliche Bedeutung.

Die Familie als Grundeinheit der Gesellschaft basiert auf der Komplementarität von Mann und Frau.

Diese natürliche Ordnung ermöglicht die Fortpflanzung und das Fortbestehen der menschlichen Gemeinschaft.

Die menschliche Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass neue Generationen heranwachsen, die die Plätze der älteren Generationen einnehmen. Dieses grundlegende Prinzip hat seit Jahrtausenden die Struktur menschlicher Gemeinschaften geprägt.

Die Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme

Ein wichtiger Aspekt in der Diskussion ist die Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme. Wenn jemand verlangt, entgegen seiner biologischen Realität behandelt zu werden, stellt sich die Frage, nach welchem Prinzip diese Forderung Vorrang vor den Gefühlen anderer haben sollte.

Zum Beispiel:

  • Warum sollten sich Frauen in einer Damentoilette wohlfühlen müssen, wenn biologische Männer diese benutzen?
  • Warum sollte jemand, der sich unwohl fühlt, eine Person entsprechend ihres biologischen Geschlechts anzusprechen, dennoch dazu verpflichtet sein?

Im Islam gilt das Prinzip des gegenseitigen Respekts und der Rücksichtnahme. Dies bedeutet jedoch nicht, dass subjektive Empfindungen Vorrang vor objektiven Realitäten haben sollten.

Ein Vergleich mit anderen Identitätsansprüchen

Um die Problematik zu verdeutlichen: Wenn jemand sich als Doktor fühlt, ohne die entsprechenden Qualifikationen erworben zu haben, würde niemand erwarten, dass die Gesellschaft diese Person als Doktor anerkennt – ungeachtet dessen, wie stark dieses Gefühl sein mag.

Im Islam wird die Identität einer Person nicht allein durch ihr subjektives Empfinden definiert, sondern auch durch objektive Realitäten wie Biologie, Abstammung und gesellschaftliche Rollen.

Die islamische Balance

Der Islam lehrt eine Balance zwischen Mitgefühl für das individuelle Leiden und der Anerkennung objektiver Realitäten.

Menschen mit Geschlechtsdysphorie verdienen Mitgefühl und Unterstützung, aber nicht auf Kosten der Leugnung biologischer Wahrheiten.

Der Koran betont wiederholt die Bedeutung der Schöpfung von Mann und Frau als Teil der göttlichen Ordnung:

“O ihr Menschen, Wir haben euch aus einem Mann und einer Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt.” (Koran, 49:13)

Zusammengefasst

Aus islamischer Sicht wird die biologische Realität des Geschlechts als Teil der göttlichen Schöpfungsordnung betrachtet. Während subjektive Empfindungen respektiert werden, ändern sie nicht die grundlegenden biologischen Tatsachen.

Der Islam fordert Respekt und Mitgefühl für alle Menschen, unabhängig von ihren persönlichen Herausforderungen. Gleichzeitig hält er an der Überzeugung fest, dass die biologische Realität von Mann und Frau eine wesentliche Grundlage für die Gesellschaft darstellt.

Diese Position steht nicht im Widerspruch zu Mitgefühl und Verständnis für Menschen, die mit ihrer Geschlechtsidentität ringen. Sie betont jedoch, dass subjektive Gefühle allein keine objektiven Realitäten schaffen oder verändern können.

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