Nazar-Auge: Was sagt der Islam dazu?

Viele Menschen nutzen Glücksbringer wie das “Nazar Boncuk” (Nazar-Auge) oder geschriebene Amulette (Muska) in der Hoffnung auf Schutz vor Unglück. Was sagt der Islam dazu?

Die islamische Position zu Glücksbringern

Der Islam nimmt bei diesem Thema eine klare Haltung ein. Der Prophet Muhammad hat gesagt:

“Wer einen Glücksbringer trägt, hat Shirk begangen.”

Shirk bedeutet, Allah etwas beizugesellen, und ist die schwerste Sünde im Islam.

Es gibt zwei Arten von Shirk, die bei Glücksbringern auftreten können:

  1. Großer Shirk: Wenn jemand glaubt, dass der Glücksbringer selbst eine Kraft besitzt. Beispielsweise, wenn man denkt, das blaue Auge könne durch eine eigene innewohnende Kraft vor dem bösen Blick schützen. Diese Form des Shirk kann, wenn man in diesem Zustand stirbt, zur ewigen Höllenstrafe führen.
  2. Kleiner Shirk: Wenn jemand denkt, dass Allah durch den Glücksbringer hilft. Also wenn die Person glaubt, dass das Amulett ein Mittel ist, durch das Allah Schutz gewährt. Auch dies ist verboten, aber nicht so schwerwiegend wie der große Shirk.

“Ich trage es nur als Dekoration”

Oft hört man das Argument: “Ich glaube gar nicht an diese Dinge, ich finde sie einfach nur schön.” Doch diese Begründung ist aus mehreren Gründen problematisch:

  1. Der Prophet hat nicht gesagt “Wer an einen Glücksbringer glaubt…”, sondern “Wer einen Glücksbringer trägt…” – die bloße Handlung ist bereits verboten.
  2. Wie kann etwas, das mit Unglauben verbunden ist und Menschen in die Irre führen kann, als “schön” betrachtet werden? Es wäre vergleichbar damit, wenn ein Muslim ein Kreuz oder ein Bild des Papstes als Dekoration aufhängen würde.
  3. Es hat Vorbildwirkung: Wenn bekannte Muslime solche Symbole verwenden, könnten besonders junge Menschen denken, dass dies islamisch akzeptabel oder sogar empfohlen sei.

Koranverse als Amulette

Manche Muslime verwenden aufgeschriebene Koranverse als Schutzamulette. Auch dies ist problematisch:

  1. Der Prophet hat Koranverse rezitiert, um Schutz zu suchen, aber er hat nie angeordnet, sie aufzuschreiben und als Amulette zu tragen.
  2. Es besteht die Gefahr, dass sogenannte “Heiler” oder Scharlatane unter dem Vorwand, Koranverse zu schreiben, tatsächlich unislamische Dinge verfassen, die möglicherweise mit Magie oder Dschinn-Beschwörung verbunden sind.
  3. Die “Einnahmeform” ist wichtig: So wie eine Medizin nur wirkt, wenn sie richtig eingenommen wird (eine Spritze muss gespritzt werden, nicht getrunken), so wirkt auch der Koran am besten, wenn er gemäß der Sunna angewendet wird – durch Rezitation und Befolgen seiner Lehren, nicht als physisches Amulett.

Was können wir tun?

Es ist wichtig, dieses Wissen zu verbreiten und Muslime aufzuklären:

  1. Freunde und Familie informieren, die möglicherweise solche Glücksbringer verwenden
  2. Respektvoll mit denen sprechen, die unwissend sind, und ihnen die islamische Position erklären
  3. Verstehen, dass der wahre Schutz von Allah kommt und durch Mittel erreicht wird, die der Prophet empfohlen hat (wie das Rezitieren bestimmter Suren wie Ayatul Kursi)

Zusammenfassung

Der Islam lehrt, dass Schutz und Hilfe nur von Allah kommen.

Die Verwendung von Glücksbringern und Amuletten, selbst wenn sie Koranverse enthalten, widerspricht der islamischen Lehre und kann zu Shirk führen.

Als Muslime sollten wir unser Vertrauen allein in Allah setzen und auf die authentischen Praktiken des Propheten Muhammad zurückgreifen, wenn wir Schutz suchen.

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37 + 5 Beweise,
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